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Erhöhtes Risiko durch die Klimaveränderung – erhöhter Gewinn für Versicherer?

32. Treffen der Parlamentarischen Gruppe «Klimaänderung» vom 21. September 2005

Venue

Bern

Aussergewöhnliche Klimabedingungen in der Schweiz wie das Augusthochwasser 2005, der Hitzesommer 2003 beeinflussen zahlreiche Wirtschaftszweige. Global beunruhigen die immer intensiver werdenden Hurricane die Gesellschaft und Wirtschaft . Aber auch die normalen Wetter- und Klimaschwankungen hinterlassen Spuren. Trockenheit beeinträchtigt die Landwirtschaft, schneearme Winter schaden dem Tourismus und zu kalte Winter kurbeln den Strom- und Energiekonsum an. Eine effiziente wirtschaftliche Planung sollte deshalb das zu erwartende «Wetter und Klima» mit einbeziehen können. PD Dr. Christof Appenzeller [1], Leiter Klimadienste der MeteoSchweiz, stellte am Treffen neue Modellentwicklungen vor und Dr. David N. Bresch [2], Mitglied der Direktion, Swiss Re, beleuchtete Naturkatastrophen und Klimawandel aus der Sicht eines Rückversicherers.

Wetter und Klima (Symbolbild)
Image: NASA

Saisonale Klimaprognosen werden von der MeteoSchweiz bereits operational verarbeitet, um den mittleren Klimazustand der nächsten Wochen und Monate zu berechnen. Auch wenn die Vorhersagbarkeit erst wenig besser ist als Erfahrungswerte, sind diese für das professionelle Klimarisikomanagement wertvoll. Beispielsweise erlauben sie eine optimierte Planung in der Energie- oder Landwirtschaft. Für die Ferienplanung in der Schweiz sind solche Vorhersagen hingegen nicht brauchbar.

Das in Entwicklung stehende Modelle zur Vorhersage von extremen Wetterereignissen konnte am Augusthochwasser 2005 getestet werden. Bereits zu Beginn der Niederschläge war das Modell in der Lage, die betroffenen Regionen und die Intensität der Augustniederschläge recht präzise vorauszusagen. Ziel der Forschung ist, das Modell in ein operationelles Instrument weiter zu entwickeln.

Die Swiss Re verwaltet als globaler Rückversicherer eine der weltweit grössten versicherten Risiko-Portfolios auf Naturkatastrophen. Heutige Risikoabschätzungen basieren noch hauptsächlich auf historischen Daten. In einem Team von über zwanzig Forschenden weltweit entwickelt die Swiss Re diese Modelle weiter. Aufgrund der immer grösseren Komplexität der Modelle wird ein aktiver Austausch mit führenden wissenschaftlichen Institutionen, zum Beispiel dem Schweizer Programm NCCR-Klima, immer wichtiger und deshalb von Swiss Re aktiv gepflegt. Ziel ist es, die Klimavariabilität und die Klimaveränderung voll einzubeziehen.

Die Klimasimulationen zeigen mit ansteigenden mittleren Temperaturen Veränderungen in der Häufigkeit und Intensität von gewissen extremen Ereignissen. Dies dürfte in verschiedenen Regionen Auswirkungen auf die versicherten Verluste haben.

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