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K3-Preis für Klimakommunikation vergeben: «Der Klimawandel ist real – aber wir können etwas tun»
Auszeichnungen gehen an Projekte, die auf fundierten Journalismus, aktive Bürgerschaft und die Natur als Lösung setzen
Wie kann es gelingen, Menschen für Klimaschutz zu interessieren? Für ein Thema, das bei vielen Menschen Gefühle der Hilflosigkeit auslöst und das als politisch konfliktträchtig erlebt wird? Dies ist die zentrale Frage des K3-Preises für Klimakommunikation, der heute in Graz zum vierten Mal vergeben wurde. Sechs Projekte – darunter zwei aus der Schweiz – aus Medien, Kommunen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft erhielten die mit insgesamt 14‘000 Euro dotierte Auszeichnung für wegweisende Ansätze der Kommunikation zum Klimawandel.
Image: Challenge Accepted, Republik
Genau einhundert Projekte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien hatten sich für den K3-Preis beworben, der jetzt beim K3 Kongress in Graz verliehen wurde. Die ausgezeichneten Projekte verbindet, dass sie die Botschaft aussenden: «Wir stellen uns dem Klimawandel – und Klimaschutz kann dazu beitragen, hier und heute mehr Lebensqualität zu schaffen.»
Ausgezeichnet wurden…
…mit dem Bürger:innen-Preis der KLIMA ARENA für Kommunikationsformate aus Alltag und Arbeitswelt, Kommune, Gemeinde und Nachbarschaft:
Den ersten Preis erhält die Schweizer Genossenschaft «42hacks» für ihr Projekt «31 Days Challenge». Hierbei wurden unter anderem in Bern und Winterthur Menschen dazu angeregt, ihr Auto 31 Tage stehenzulassen, im Gegenzug erhalten sie kostenfrei ein Generalabonnement für den öffentlichen Nahverkehr und Zugang zu Bike- und Car-Sharing-Anbietern. Die Challenge gibt Haushalten einen Impuls, im Anschluss an die Challenge im Idealfall dauerhaft autofrei zu werden.
Den zweiten Preis erhält die Stadt Wien für das Wiener Klimateam. Bei diesem Partizipationsprojekt können sich Menschen in Wien einbringen und kreative Ideen für Klimaschutz in ihrem Bezirk vorschlagen, die dann gemeinsam mit Expert:innen zu einem Projekt weiterentwickelt werden sollen. Eine Bürger:innen-Jury entscheidet am Ende darüber, welche Projekte in ihrem Bezirk umgesetzt werden.
…mit dem K3-Preis für Klimajournalismus, gestiftet von klimaaktiv:
Den ersten Preis erhält das «ZIB Magazin KLIMA» des ORF. Das an die Hauptnachrichtensendung ZIB des ORF angedockte Magazin liefert im Hauptabendprogramm kompaktes Klima-Wissen. Es richtet sich vorwiegend an ein jüngeres Publikum, indem es wissenschaftliche Fakten zur Erderwärmung und Lösungsansätze vermittelt und die Energiewende begleitet. Die Sendung wird konzipiert von Gerhard Maier und moderiert von ihm und Marcus Wadsak.
Mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wird «Challenge Accepted» des Schweizer Online-Magazins Republik. «Challenge Accepted» ist ein Hybrid aus Community, Veranstaltungen und journalistischen Inhalten, verbunden durch einen kostenlosen Newsletter. Zielgruppe sind alle, die an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Klimakrise interessiert sind.
…mit dem Eunice-Foote-Preis für Klimakommunikation für Klimakommunikationsformate aus Wissenschaft und Forschung:
Der erste Preis geht an «RE:GENERATION», ein Projekt von Ohne Furcht und Tadel, das Besucher:innen für die Folgen des Klimawandels für das Kulturerbe sensibilisiert. «RE:GENERATION» kombiniert positives Storytelling, Wissenschaftskommunikation, Land-Art und Engagement in einer Open-Air-Ausstellung im UNESCO-Welterbe Park Sanssouci, um zum Beispiel auf die durch Extremwetter verursachten Baumschäden aufmerksam zu machen und Besucher zu klimafreundlichen Handlungen zu inspirieren. An 30 Stationen werden Lösungen zur Stärkung der Baumresilienz und lokale Klimaschutzaktionen präsentiert.
Mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wird das Berliner Projekt «FaBiKli». Es kombiniert Fassadenbegrünungen an Schulen mit transformativer Bildungsarbeit zu Energie, Ökologie, Klimakrise und Biodiversität, um nachhaltiges Handeln zu fördern. Das Projekt, wird wissenschaftlich begleitet und mit Unterstützung von Schüler:innen ausgewertet. Getragen wird es vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU), der TU Berlin und dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf.
Einen Sonderpreis erhielt der Bauingenieur Carsten Herbert, der als Energiesparkommissar auf Youtube ebenso unterhaltsam wie fundiert über Energieeffizienz und Klimaschutz beim Bauen informiert und damit mehr als 100‘000 Abonennt:innen erreicht.
— Die Träger Vergeben wird der K3-Preis von sieben Organisationen aus Wissenschaft und Klimakommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zu ihnen zählen das Climate Change Centre Austria (CCCA), das Deutsche Klima-Konsortium (DKK), die KLIMA ARENA der Klimastiftung für Bürger im baden-württembergischen Sinsheim, klimaaktiv (die Klimainitiative des Österreichischen Umweltministeriums), das Wissenschaftsportal Klimafakten, ProClim – Forum für Klima und globalen Wandel der Schweizer Akademie der Naturwissenschaften sowie das National Centre für Climate Services Schweiz (NCCS).
Die Jury Die Preisjury besteht aus elf renommierten Fachleuten aus den Bereichen Klimawandel, Klimakommunikation und Klimajournalismus. Ihr gehören 2024 an: Werner Boote (Filmemacher und Vortragsredner), Sebastian Klein(Deutsches Klima-Konsortium), Severin Marty (Akademie der Naturwissenschaften Schweiz), Carel Mohn(Klimafakten), Benedikt Narodoslawsky (Buchautor und Journalist), Irene Neverla (Professorin für Journalistik und Kommunikationswissenschaft), Julian Schmid (klimaaktiv), Martha Stangl (Climate Change Centre Austria), Bettina Walch (Geschäftsführerin Plan Biodivers), Selma Weber (Kommunikationsabteilung des luxemburgischen Ministeriums für Klima, Umwelt und Biodiversität), Bernd Welz (Vorstandschef der Klimastiftung für Bürger).
K3 Kongress zu Klimakommunikation Der K3-Preis ist eng angelehnt an den K3 Kongress zu Klimakommunikation, der weitgehend von den gleichen Organisationen veranstaltet wird. Der Kongress möchte mit der Frage nach wirksamer Klimakommunikation Menschen zum Handeln bewegen. Er gibt einen Überblick über den internationalen Stand der Forschung zur Klimakommunikation und macht neue Erkenntnisse aus der Forschung nutzbar und vernetzt wichtige Akteur:innen aus den Bereichen Politik, Verwaltung und Wirtschaft, Interessensvertretung, NGOs sowie Medien und PR.