Synthetic biology aims to design, recreate or modify biological systems. The web portal highlights scientific, ethical, legal and social aspects of synthetic biology. One focus is on projects and activities in Switzerland.more

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Fuels from algae

Die Nachfrage nach Energie steigt weltweit. Umso wichtiger ist es, erneuerbare Energiequellen zu finden, die nachhaltig bewirtschaftet werden können. Eine vielversprechende Möglichkeit dazu bieten Algen.

Algenproduktion für Treibstoff in der Forschungsanstalt AgriLife in Texas.
Algenproduktion für Treibstoff in der Forschungsanstalt AgriLife in Texas.Image: Texas A&M AgriLife

Nachhaltige Treibstoffe

In Zukunft müssen Treibstoffe nach den Kriterien der Nachhaltigkeit produziert werden (definiert im ISO-Standard ISO130651). Auch biologische Treibstoffe, d.h. Treibstoffe aus Biomasse, haben diesen Anforderungen zu entsprechen. Dabei gilt es, den Ausstoss von Treibhausgas, die Erneuerbarkeit der Energiequellen, die Biodiversität wie auch weitere ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte zu berücksichtigen.

Algen als vielversprechende Alternative

Sogenannte Biotreibstoffe der dritten Generation, die durch Algen erzeugt werden, gelten als vielversprechende Alternative zu anderen Biotreibstoffen.2 Denn anders als Biotreibstoffe, die aus Getreide oder Zuckerrohr hergestellt werden, konkurrenzieren Algen den Anbau von Lebensmitteln nicht. Algen können im Meer gezüchtet werden und gedeihen auch in Brack- oder Abwasser, so dass Algenfarmen keine landwirtschaftlichen Flächen beanspruchen. Algen sind zudem technisch besser handhabbar als Biotreibstoffe der zweiten Generation, die aus Holz und Zellulose erzeugt werden. Mikroalgen sind Kleinstalgen, deren Wachstum nur geringe Ansprüche stellt. Sie ernähren sich wie die Pflanzen von Kohlendioxid und gewinnen Energie aus Licht. In kurzer Zeit können sie beträchtliche Mengen an Fetten, Eiweissen und Kohlenhydraten erzeugen. Die Fette können sowohl zu Biotreibstoffen als auch zu anderen wertvollen Stoffen umgewandelt werden. So könnten sie allmählich einen beträchtlichen Teil der fossilen Treibstoffe ersetzen.3 Wenn mit Algen der Einsatz fossiler Treibstoffe reduziert werden kann, würde auch weniger zusätzliches Kohlendioxid in die Atmosphäre eingeführt.

Algen für die Treibstoffproduktion optimieren

Es ist zurzeit allerdings noch unklar, ob Algen die für den Biotreibstoff nötigen Fetten genügend effizient produzieren können. Mit Hilfe von molekularbiologischen Methoden versuchen Forschende deshalb, den Wirkungsgrad zu erhöhen. So haben Wissenschaftler der Universität von San Diego ein Gen ausgeschaltet, das für den Fettabbau der Alge Thalassiosira pseudonana zuständig ist. Damit reicherten sich mehr Fette in den Algen an, ohne dabei ihr Wachstum zu bremsen.4 Dieser Ansatz stellt eine Vorstufe zur Synthetischen Biologie dar, da bisher nur einzelne Gene verändert wurden.

Video: Anreicherung von Lipiden in Mikroalgen

Wieso ist das Synthetische Biologie?

Um eine effiziente Treibstoffproduktion zu ermöglichen, müssen die Algen mehr Fette produzieren. Die Veränderung von einzelnen Genen hat bereits erste Erfolge gezeigt. Zukünftig könnte mit Hilfe der Synthetischen Biologie der gesamte Fettstoffwechsel der Algen noch stärker optimiert werden. Man könnte weitere Gene ausschalten oder auch neue Gene hinzufügen. Parallel dazu könnten auch andere Eigenschaften der Alge verbessert werden. So wird beispielsweise daran gearbeitete, die Photosynthese in den Algen effizienter zu machen oder ihnen Widerstandsfähigkeit gegen bestimmte Algenkrankheiten zu verleihen.5

Herausforderungen

Algen müssen voraussichtlich technisch verändert werden, um genügend Fette für die Treibstoffproduktion herzustellen. Diese optimierten Algenstämme werden in geschlossenen Anlagen kultiviert. Dort können die passenden Bedingungen geschaffen werden, damit die Algen gedeihen können. Gleichzeitig wird so eine Freisetzung in die Umwelt verhindern. Dabei werden Anlagen verwendet, die sich bei anderen biotechnologischen Verfahren bereits bewährt und als sicher erwiesen haben.

Aktivitäten in der Schweiz

In seiner Botschaft zur Schweizerischen Energiestrategie 2050 hält der Bundesrat fest, dass vermehrt erneuerbare Energie erzeugt und die dazu erforderliche Forschung koordiniert werden sollte.6

Das Weltressourcenforum 2013, das im Oktober 2013 in Davos stattfand, widmete sich den Biotreibstoffen aus Algen. Der Anlass wurde gemeinsam von der HSR Rapperswil,7 der FHNW Windisch,8 dem PSI Villigen,9 der EMPA10 und der EPFL11 organisiert.

Der seit 2014 laufende nationale Forschungsschwerpunkt "NCCR Molecular Systems Engineering" beinhaltet ein Projekt zur Veränderung von Algenzellen, unter anderem mit dem Ziel die Effizienz der Photosynthese zu verbessern.12

Referenzen

  1. van Dam J et al. (2010) From the global efforts on certification of bioenergy towards an integrated approach based on sustainable land use planning. Sustainable and Renewable Energy Reviews 14 (9): 2445-3258. Link
  2. Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) (2009) Biotreibstoffe – Chancen und Grenzen. Link
  3. Brennan L and Owende P (2010) Biofuels from microalgae—A review of technologies for production, processing, and extractions of biofuels and co-products. Sustainable and Renewable Energy Reviews 14 (2): 557-577. Link
  4. Trentacoste EM et al. (2013) Metabolic engineering of lipid catabolism increases microalgal lipid accumulation without compromising growth. PNAS 110 (49): 19748–19753. Link
  5. Georgianna DR and Mayfield SP (2012) Exploiting diversity and synthetic biology for the production of algal biofuels. Nature 488 (7411): 329-35. Link
  6. Schweizerischer Bundesrat (2013) Botschaft zum ersten Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050. Link
  7. Hochschule für Technik Rapperswil. Link
  8. Institut für Biomasse und Ressourceneffizienz, Fachhochschule Nordwestschweiz. Link
  9. Catalytic Process Engineering, Paul Scherrer Institut. Link
  10. EMPA. Link
  11. Schwitzguebel et al. (2012) Towards the sustainable cultivation of microalgae for the production of biofuels and added-value chemicals. Keynote lecture at the 27th Congress of the Phycological Society of Southern Africa, Qolora, South Africa. EPF Lausanne. Link
  12. NCCR Molecular Systems Engineering. Molecular Systems Engineering of Algae – The Construction of Molecular Factories Based on a Phototroph Platform. Link

Erste Generation

Treibstoff aus Pflanzenfrüchten, z.B. Rapsöl oder Getreidestärke


Zweite Generation

Treibstoff aus ganzen Pflanzen oder nicht-essbaren Pflanzenteilen, z.B. Zellulose aus Holz oder Stroh


Dritte Generation

Treibstoff aus Algen

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Image: wikimedia commons

Was ist ein Gen? Und was der Unterschied zwischen einem Bakterium und Virus?

Wichtige Konzepte und Begriffe einfach erklärt.