Hotspot Jaman: Biodiversität auf Armeslänge!
Forschende teilen ihre Fang- und Sammeltechniken und ihre Begeisterung für Tier- und Pflanzenarten. Eine 5-tägige wissenschaftliche Entdeckungsreise für neugierige Jugendliche, angeboten von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz.
In Zusammenarbeit mit der Groupe d'études faunistiques de Jaman-GEFJ und dem Centre de coordination ouest pour l'étude et la protection des chauves-souris-CCO.
Von Anfang August bis Ende Oktober kommen junge und begeisterte Ornithologen des GEFJ (Groupe d’études faunistiques de Jaman) auf den Col de Jaman und fangen und beringen Vögel und Fledermäuse rund um die Uhr. Jedes Jahr werden mehr als 10'000 Vögel aus über 80 Arten, sowie 200 Fledermäuse aus einem Dutzend Arten gefangen und beringt.
Die Plattform Biologie der Akademie der Naturwissenschaften und ihre Partner haben in dieser spannenden Umgebung eine Entdeckungswoche von Fauna und Flora für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus der ganzen Schweiz organisiert.
19 Jugendliche aus verschiedenen Gebieten der Schweiz haben während einer Woche aus nächster Nähe einen grossen Teil der Biodiversität an einem der artenreichsten Standorte der Schweiz kennengelernt. Am frühen Morgen haben sie beobachtet, wie Ornithologen Vögel aus den Netzen befreien, sie beringen und beschreiben, um sie wieder ziehen zu lassen; in der Nacht waren es die Fledermäuse, welche aus den Netzen geholt, bestaunt und wieder freigelassen wurden. Zusammen mit einem Experten haben die Schülerinnen und Schüler am Tag und in der Nacht Insekten beobachtet, gesammelt und bestimmt. Aquatische Wirbellose fanden sie in Kuhtränken, Abwassersystemen, Wildbächen und anderen Kleingewässern. Die Artenzusammensetzung war je nach Biotop und Wasserqualität sehr verschieden. Auch die Vegetation ist sehr vielseitig in diesem Gebiet, viele Pflanzen wurden gesammelt und bestimmt. Zusammen mit zwei Experten für Säugetiere haben die Kursteilnehmer und –teilnehmerinnen 190 Fallen ausgelegt, alle 6 Stunden kontrolliert und die darin gefangenen Kleinsäugetiere bestimmt und wieder freigelassen. Die gesammelten Daten werden in die Aufarbeitung des Säugetieratlas der Schweiz einfliessen. Während 5 Tagen und 4 Nächten haben alle Beteiligten die Biologie vieler Tier und Pflanzenarten entdeckt und ihre Interaktionen mit der Umwelt sowie ihre Bedeutung für die Natur und den Menschen kennengelernt.