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Perseiden: Sternschnuppen-Höhepunkt am Wochenende erwartet

Für Himmelsgucker ist der jährlich wiederkehrende Sternschnuppenschwarm der Perseiden einer der Höhepunkte des Astronomiejahrs. Diesmal jedoch werden wohl deutlich weniger Augustmeteore am nächtlichen Firmament zu entdecken sein als in anderen Jahren.

A meteor during the peak of the 2009 Leonid Meteor Shower. The photograph shows the meteor, afterglow, and wake as distinct components. (Navicore, wikimedia).

Wenn die Perseiden in der Nacht von Samstag auf Sonntag ihr Maximum erreichen, dürften zumindest mancherorts in der Schweiz einige Wolken die Sicht versperren, wie Meteo Schweiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda angab. Im Mittelland und Jura seien ausgedehnte Wolkenfelder zu erwarten, dazwischen aber immer wieder Lücken, hiess es. Auf grösstenteils klare Sicht dürfen sich Sternschnuppen-Fans in den Alpen freuen.

Aber auch der Mond macht die Beobachtung schwierig. In der besagten Nacht geht er nämlich bereits gegen 23.00 Uhr auf. Vier Tage nach Vollmond ist dann die Oberfläche unseres himmlischen Begleiters immer noch zu gut 80 Prozent beleuchtet. Dadurch hellt der Mond den Nachthimmel so sehr auf, dass wahrscheinlich viele kleine Meteore für Beobachtende unsichtbar bleiben werden.

Spur zum Sternbild Perseus

Ihren Namen haben die Sommermeteore vom Sternbild Perseus. Dort liegt der scheinbare Ausgangspunkt der Perseidenmeteore, der sogenannte Radiant. In Wahrheit kommen die Sternschnuppen aber aus der unmittelbaren Erdumgebung: Auf seiner Bahn um die Sonne kreuzt unser Planet alljährlich zwischen Mitte Juli und Ende August eine Wolke winziger Teilchen, die der Komet Swift-Tuttle auf seiner Bahn um unser Zentralgestirn zurückliess.

Trifft die Erde auf die kosmische Staubspur dieses alle 133 Jahre wiederkehrenden Kometen, dringen die oft nur stecknadelkopfgrossen Partikel mit 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein – also mit der unfassbaren Geschwindigkeit von 216'000 Stundenkilometern. In einer Höhe von 80 bis hundert Kilometern erzeugen die kleinen Staubteilchen dann die Lichterscheinungen, die Sternschnuppen genannt werden.

Wie Schneetreiben bei Autofahrt

Dem mit der Erde durchs All sausenden Beobachter bietet sich bei einem Meteorschwarm ein Bild wie einem Autofahrer bei dichtem Schneetreiben: Beim Blick durch die Windschutzscheibe scheint es, als kämen alle Schneeflocken von einem gemeinsamen Ausgangspunkt. In Wahrheit spielt nur die Perspektive einen Streich - genauso wie bei den Perseiden, deren Leuchtspuren sich alle ins Sternbild Perseus zurückverlängern lassen.

Auch wenn das Mondlicht in diesem Jahr viele Perseiden verblassen lässt, werden die Lichtspuren der besonders hellen unter den Augustmeteoren am Nachthimmel deutlich sichtbar sein. Denn die grösseren Meteore leuchten bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre so stark wie helle Sterne und Planeten.

Noch heller, aber auch entsprechend seltener sind die sogenannten Feuerkugeln. Diese spektakulären Meteore ziehen oft einen farbig nachglühenden Schweif hinter sich her.

Dunklen Platz suchen

Eine besondere Ausrüstung brauchen Himmelsgucker für die Beobachtung der Perseiden nicht – ein Liegestuhl und eine gute Rundumsicht reichen aus. Die besten Beobachtungsmöglichkeiten bietet ein Platz fernab der von Kunstlicht durchfluteten Städte. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.

Im Volksmund heissen die Augustmeteore übrigens "Laurentiustränen". Der Name erinnert an den Heiligen Laurentius, der am 10. August 258 unter der Herrschaft des römischen Kaisers Valerian den Märtyrertod starb. Seither soll es laut der Legende an diesem Tag stets feurige Tränen vom Himmel geregnet haben.

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