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Woher stammt der Feuerstein, das Metall der Ur- und Frühgeschichte?

Mit mikrosedimentologischen Methoden auf der Suche nach prähistorischen Abbaustellen

Feuersteinwerkzeuge könnte man auch als Schweizer Sackmesser der Urgeschichte betiteln und in urgeschichtlichen Fundstellen gehört Feuerstein zu den häufigsten und wichtigsten Funden überhaupt. Doch woher stammt das Rohmaterial, das gerade in der Schweiz nicht sehr häufig zu finden ist? Mit sedimentologischen Methoden kann man der Herkunft Schritt für Schritt auf den Grund gehen.

Woher stammt der Feuerstein, das Metall der Ur- und Frühgeschichte?
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In prähistorischer Zeit hatte der Mensch das Schmelzen von Metallen noch nicht entdeckt. Ob zum Schneiden, Schälen, Perforieren, Raspeln … er benutzte «Feuerstein»- Werkzeuge. «Feuerstein» oder besser Silizit wurde von den prähistorischen Anwendern besonders geschätzt, da er sehr widerstandsfähig ist. Charakteristisch für Feuerstein, er spaltet nicht entlang von kristallographisch vorgegebenen Spaltflächen: wenn man mit einem speziellen Winkel auf einen Silizit schlägt entstehen beim Brechen mehr oder weniger muschelschalenartig gekrümmte Bruchflächen – wie sie auch bei Bergkristall oder Glas entstehen – mit sehr scharfen Kanten. Da Silizit jedoch nicht überall gefunden werden kann, mussten die Menschen der Urgeschichte diesen Rohstoff direkt im Gestein gewinnen oder an Plätzen, wo er durch Umlagerungsprozesse akkumuliert worden war. Dies führte zu gut belegbaren prähistorischen «Handelsrouten». Während der letzten grossen Verwendungszeit des Silizits, in der Jungsteinzeit (Neolithikum), wurde zur Gewinnung des Materials sogar auf der ganzen Welt bergmännischer Abbau betrieben – so auch in der Schweiz bei Löwenburg, bei Alle, bei Lampenberg und auf den Lägern, sowie in der Umgebung von Olten. Wie die Forschungen der letzten Jahrzehnte gezeigt haben, müssen so auch Handelsbeziehungen und Kontakte zwischen den prähistorischen Menschen entstanden sein, die sich teils über grosse Distanzen erstreckt haben.

Autorin: Jehanne Affolter

Pages: 166-177

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