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Health tracking Apps

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Selbstvermessung oder auch „Quantified Self“ mittels Gesundheits-Apps auf dem Smartphone gewinnt je länger je mehr an Bedeutung. Die Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung (TA-SWISS) hat 2018 eine Studie zu den Chancen und Risiken von „Quantified Self“ herausgegeben. Laut TA-SWISS bedeutet „Quantified Self“, dass eine Person ihre verschiedenen Körperfunktionen und Bewegungen aktiv mit mobilen Messgeräten und Applikationen misst. Dank dieser Daten hat die Person die Möglichkeit, ihren Lebensstil und ihr Verhalten anzupassen und zu optimieren: Sie kann ihre Fitness verbessern, ihr Wohlbefinden (Wellness) stärken, generell einen sportlichen Lebensstil pflegen und eben auch ihre Gesundheit kräftigen.

TA-SWISS hat verschiedene Bereiche identifiziert, wo eine Selbstvermessung Vorteile mit sich bringen könnte:

  • Werden Fortschritte im sportlichen Training aufgezeichnet, kann das die betreffende Person in ihren Anstrengungen bestärken und anspornen.

  • Chronisch kranke Personen gewinnen durch tragbare Messgeräte und ein konstantes Aufzeichnen relevanter Faktoren unter gewissen Umständen mehr Freiraum im Alltag. Die Häufigkeit medizinischer Konsultationen kann allenfalls verringert werden.

  • Gerade die Forschung im Bereich der personalisierten Gesundheit basiert auf den Gesundheitsdaten von vielen gesunden, aber auch kranken Personen. Werden die Körperdaten mit anderen Datenquellen verknüpft, könnten sie für die medizinische, therapeutische und pharmazeutische Forschung eine wichtige Grundlage werden.

Die Studie von TA-SWISS benennt jedoch auch einige Risiken:

  • Eine grosse Schwachstelle von Quantified Self wurde im Bereich der Datenqualität identifiziert. Dies ist besonders heikel, wenn eine Anwendung im medizinischen Bereich eingesetzt wird. Um eine möglichst gute Qualität sicherzustellen, gelten Geräte und Applikationen, die im Medizinbereich eingesetzt werden, als Medizinprodukt und haben somit dem Heilmittelgesetz zu entsprechen.

  • Der Datenschutz ist nicht bei allen Applikationen gewährleistet. Dies ist besonders heikel, wenn die Betreiber einer Applikation nicht in Europa sind.

  • Die vermehrte Anwendung von Health-tracking Apps könnte zu Diskriminierung führen, zum Beispiel durch Versicherungen oder durch den Arbeitgeber.

TA-SWISS empfiehlt, dass für Quantified-Self-Anwendungen ein Gütesiegel eingeführt werden sollte. Dieses soll über die Messgenauigkeit, aber auch über den Datenschutz informieren. Um aufzuzeigen, welchen Nutzen Quantified Self der Gesundheitsförderung bringt, braucht es weitere Studien.

September 2018


Literatur

Becker H et al (2018) Quantified Self – Schnittstelle zwischen Lifestyle und Medizin. TA-SWISS, Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung (Hrsg.). vdf Hochschulverlag an der ETH Zürich. Link

Das Mass aller Dinge: Potenziale und Risiken der digitalen Selbstvermessung Kurzfassung der Studie von TA-SWISS zum Thema «Quantified Self» Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung (hrsg.), TA 67A/2018, Bern, 2018. Link