Gut und gern 50 Jahre
1964 hatte der schottische Physiker Peter Higgs den nach ihm benannten Mechanismus und das Teilchen vorgeschlagen. Unabhängig von ihm hatten fünf weitere Physiker – die Belgier François Englert und Robert Brout, die Amerikaner Gerald Guralnik und Carl Richard Hagen sowie der Brite Tom Kibble – ähnliche Ideen entwickelt. Bis das von den Theoretikern vermutete Higgs-Feld nachgewiesen werden konnte, mussten die Physiker aber erst eine Apparatur bauen, die genügend Energie hat, um Teilchen mit der Masse des Higgs-Teilchens herzustellen.
Das gelang erst mit dem LHC (Large Hadron Collider), der 2010 in Genf in Betrieb ging. Seither liefert der LHC ständig neue Daten, die die 50 Jahre alte Theorie mehr und mehr zu bestätigen scheinen.
Und warum ist das Higgs-Teilchen ausgerechnet nach Higgs benannt, und nicht nach einem der anderen fünf beteiligten Physiker? Alle sechs Physiker hätten damals an dem gleichen mathematischen Formalismus gearbeitet, sagt Rolf-Dieter Heuer, Physiker und Generaldirektor des CERN, aber Peter Higgs war „der einzige, der in seiner Veröffentlichung das Boson erwähnt hat“.