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Workshop 1: Resiliente Erholungsräume schaffen

Sustainability Science Dialogue – Nachhaltige Entwicklung von Natur- und Siedlungsräumen im Kanton Bern

Viele ländliche und naturnahe Räume stehen unter Druck. Eine wirtschaftliche Nutzung von Agrar- oder Waldflächen, die Freizeitaktivitäten von Erholungssuchenden, die Gewinnung von erneuerbaren Energien, sowie der Schutz von Ökosystemen und Biodiversität stehen oft im Konflikt miteinander. Zunehmende Besucherzahlen wegen dem Bevölkerungsdruck, dem Trend zu Outdoor-Sportarten und der Corona-Pandemie sind eine Herausforderung, mit denen Erholungsräume wie zum Beispiel die Naturpärke zu kämpfen haben. Dieser Workshop fragte nach geeigneten, sozial verträglichen planerischen Instrumenten, um die Räume ausserhalb der Siedlungsgebiete zu schützen und nachhaltig zu nutzen.

SSD, Nachhaltige Entwicklung von Natur- und Siedlungsräumen im Kanton Bern, Workshop 1

Kurzinput: Lydia Plüss, Geschäftsführerin Naturpark Gantrisch
Moderation: Sarah Brechbühl, Wyss Academy for Nature

Lydia Plüss thematisierte in ihrem Input-Referat den Naturpark Gantrisch, wo 90% der Gäste aus dem urbanen Raum rund um Bern kommen. Durch die vielen Tagesgäste und das dadurch hohe Verkehrsaufkommen und Motorenlärm entstehen zunehmend Konflikte. Es wird eine Konsumentenmentalität bei den Gästen beobachtet: Auch die Natur ist ein Gut, das man konsumieren kann und dementsprechend werden von den Gästen Erwartungen an ihren Aufenthalt gestellt. Der Naturpark Gantrisch versucht den Konflikten mit Verboten (Wildschutzgebiete), und Besucherlenkung (Beschilderung) entgegenzuwirken. Der Park macht heute kein Marketing mehr für die Region, sondern nur noch Besuchermanagement. Es ist jedoch schwierig, die Kapazitätsgrenzen zu messen und dementsprechend zu steuern. Um Konflikte rund um Abfall, Toilettenmanagement und Parkplätze zu lösen wurde ein runder Tisch mit der Bevölkerung geschaffen. Es sind aber auch direkte Interaktionen mit den Gästen nötig, zum Beispiel durch Infostände und Ranger-Einsätze.

Ein weiterer Diskussionspunkt war, ob resiliente Erholungsräume nicht auch in urbanen und peri-urbanen Gebieten entstehen können. Mit einer gut durchdachten Landschaftsarchitektur oder auch dem Wissen der Wohnpsychologie könnte der urbane Erholungsraum möglichst grün gestaltet und so konzipiert werden, dass die Stadtbewohner ein Gefühl von Ruhe und Alleinsein bekommen. So können sie sich auch in der Stadt erholen. Als inspirierendes Beispiel wurde Singapur angesprochen, wo es zum Beispiel Wanderwege über den Hochhäusern gibt, fern vom störenden Verkehr.

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