Zukunft Stromversorgung Schweiz - Langfassung
Akademien der Wissenschaften Schweiz
Die schweizerische Energieversorgung im Allgemeinen und die Stromversorgung im Besonderen stellen für unsere Gesellschaft eine riesige Herausforderung dar. Der grosse Erneuerungs- und Ausbaubedarf bei der Produktion und Übertragung lassen einen grundlegenden Umbau des Elektrizitätssystems erwarten. Der Entscheid des Bundesrats und der Eidgenössischen Räte, schrittweise aus der Kernkraft auszusteigen und die neue Energiestrategie 2050 umzusetzen, verschärfen das Problem zusätzlich. Im Bericht der Akademien Schweiz werden mittel- und längerfristige Entwicklungen aufgezeigt und analysiert. Möglichst alle Aspekte des Stroms werden dabei bedacht: die Erzeugung und die Beschaffung, der Transport, die Speicherung und der Verbrauch. Zudem werden die Kriterien der Nachhaltigkeit beleuchtet.
Inhalt:
1 Strom – Schlüssel für eine nachhaltige Energieversorgung
2 Perspektiven der Stromnachfrage
2.1Die Rolle des Stroms in der Energieversorgung
2.2Bestimmungsfaktoren der Stromnachfrage
2.3Ansätze zur Beeinflussung der Stromnachfrage
2.4Szenarien zur Entwicklung der Stromnachfrage
2.5Entwicklung der Stromnachfrage bis 2050
2.6 Literatur
3 Stromerzeugung
3.1 Einleitung
3.2 Wasserkraft
3.3 Biomasse
3.4 Photovoltaik
3.5Solarthermische Elektrizität
3.6 Windkraft
3.7 Geothermie
3.8 Kernenergie
3.9Fossil-thermische Stromproduktion
3.10 Stromerzeugung in Wärmekraftkopplungsanlagen
3.11Vergleichende Daten und Folgerungen
4Stromübertragung und Stromspeicherung
4.1Das elektrische Netz
4.2Das heutige schweizerische Stromnetz und der notwendige Ausbau
4.3Auswirkungen der Strommarktliberalisierung
4.4Stromaustausch und Stromhandel
4.5Herausforderungen auf der Produktionsseite
4.6Technische Innovationen für Netze und deren Betrieb
4.7Konfliktpotenziale von Hochspannungsnetzen
4.8 Handlungsoptionen
4.9 Literatur
5Bewertungskriterien für ein «nachhaltiges Elektrizitätssystem der Schweiz»
5.1Nachhaltigkeitsbewertung: Leistungen, Grundlagen & Kriterien
5.2Indikatoren-gestützte Evaluation
5.3Risiken und Prozesse menschlicher Risikobewertung
6Schlussfolgerungen
6.1Aspekte der Nachhaltigkeit
6.2Ökonomische Aspekte des Strommarkts
6.3Strategie des Bundesrats zum Ausstieg aus der Kernenergie
6.4Die Position der Akademien Schweiz
6.5 Schlusswort
Source: Akademien der Wissenschaften Schweiz, Hirschengraben 11, Postfach 8160, CH-3001 Bern
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Die Stromversorgung der Schweiz muss im Gesamtenergiekontext betrachtet werden. Die Energiedebatte ist primär wegen der Klimaproblematik hochaktuell, denn Kohlevorräte bestehen noch zur Genüge. Der Bundesrat unterstützt das Ziel, das Klima auf einen Wert von maximal +2 °C gegenüber vorindustriellen Werten zu stabilisieren, wofür die Emissionen bis 2050 um mindestens 80% verringern werden müssten. Der schweizerische Bruttoenergieverbrauch stammt zu etwa 65 % aus fossilen Quellen. Das bedeutet: Um die Klimaziele zu erreichen, muss gut die Hälfte des gesamten Bruttoenergieverbrauchs eingespart oder durch nicht-fossile Energien ersetzt werden. Heute wird der Strom in der Schweiz praktisch CO2-frei (3.2% Anteil an den Emissionen) produziert im Gegensatz zu Deutschland, wo 50 % der CO2-Emissionen aus der Stromproduktion stammen. Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Stromproduktionsarten mit ihren Umweltbelastungen.

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