Viel Bewegung im Dialog Wissenschaft – Politik
Die Corona-Pandemie hat den Umstand ans Tageslicht gebracht, dass die Schweiz das Potenzial eines starken Dialogs von Wissenschaft und Politik noch wenig nutzt. An der Suche nach Lösungen beteiligt sich die SCNAT intensiv.
Im November verö!fentlichte der Bundesrat den Bericht «Wissenschaftliches Potenzial für Krisenzeiten
nutzen». Darin spricht er sich für das neue Modell «Ad-hoc-Gremien basierend auf einem interdisziplinären Netzwerk etablieren» aus. Aus dem Bericht: «Im Krisenfall wird ein wissenschaftliches Ad-hoc-Gremium oder – falls erforderlich – mehrere Ad-hoc-Gremien einberufen. Die Rekrutierung der Mitglieder dieser Ad-hoc-Gremien erfolgt über ein interdisziplinäres wissenschaftliches Netzwerk.» Dieses Netzwerk soll auch ausserhalb von Krisenzeiten aktiv sein und von den BFI-Akteuren (Bildung, Forschung, Innovation) unterhalten werden.
Der Bundesrat hat sich damit im Wesentlichen für ein Modell entschieden, das auch in Workshops der BFI-Akteure skizziert und im Ideenpapier «Science Advice Network» der Akademien der WissenschaftenSchweiz unter Federführung der SCNAT beschrieben wurde. Der Bund und die BFI-Akteure sind nun aufgerufen, das Modell zu konkretisieren und die Grundlagen für den Aufbau des interdisziplinären Netzwerkeszu schaffen. Auch im konkreten Dialog macht die SCNAT vorwärts.
Im Mai 2022 lud die damalige Nationalratspräsidentin Irène Kälin die SCNAT ein, einen Dialogzwischen Wissenschaft und Bundesversammlung zu den Themen Klima und Biodiversität zu organisieren. In der Folge ist von verschiedener Seite die Idee für ein regelmässiges Format zum Austausch zwischen Parlament und Wissenschaft entstanden. An solchen Sessionsanlässen unter dem Titel «Science et Politique à table!» werden jeweils aktuelle und für die Politiker:innen relevante Themen diskutiert. Über die Kontinuität wird Vertrauen und Sichtbarkeit aufgebaut. Dieses Begegnungsformat beginnt offiziell im 2023.