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«Die Fakten alleine sprechen nicht für sich – vom Wissen zum Handeln in der Klimakommunikation»

Erfolgreicher Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel erfordern einen Neuaufbruch in der Klimakommunikation. Diese darf nicht bei der reinen Problembeschreibung stehenbleiben. Es braucht eine handlungsorientierte und identitätsstiftende Kommunikation, welche sich auf Lösungen im Klimaschutz und in der Anpassung an den Klimawandel konzentriert. Neben der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft sind hier auch der Staat und der öffentliche Sektor gefordert.

K3 Klimakongress 2022 in Zürich
Image: Florian Biedermann

Anders als noch vor ein paar Jahren, ist die Bedeutung eines wirksamen Klimaschutzes heute anerkannt. Die zentralen Botschaften des IPCC schlagen sich in Netto-Null-Zielen aller relevanten Länder und Unternehmen nieder. Bei den Klimaschutzbemühungen geht es jedoch zu langsam voran. Insbesondere in den vor uns liegenden kritischen 2020er Jahren sind die Massnahmen völlig unzureichend. Die Antwort auf diese Krise ist auch hier eine Zeitenwende der Massnahmen und gesellschaftlichen Verabredungen. Sie erfordert einen Neuaufbruch bei den Mitteln und Strategien in der Klimakommunikation. Der K3 Kongress für Klimakommunikation am 14. und 15. September auf dem Toni-Areal in Zürich ist eine Plattform, um solche neuen Ansätze vorzudenken und auszuprobieren.

Am K3 Kongress wird deutlich, dass Klimakommunikation mehr ist, als die reine Vermittlung von Fakten. Einstellungen und Werte spielen eine ebenso grosse Rolle. Die sozialwissenschaftliche Forschung hat eindrucksvoll belegt, dass das Bereitstellen von Information allein noch nicht ausreicht, um Klima-Handeln in Gang zu setzen. Wissenschaft, Medien und Entscheidungsträgerinnen und -träger sollten sich daher rasch vom so genannten Informations-Defizit-Modell verabschieden. Dazu sagt Mike S. Schäfer, Professor für Wissenschaftskommunikation an der Universität Zürich und Keynote-Redner, beim K3 Kongress: «Nur mit der Vermittlung wissenschaftlicher Fakten lassen sich Einstellungen und Werte von Bürgerinnen und Bürgern nicht einfach ändern. Menschen interpretieren Fakten immer auch vor dem Hintergrund ihrer Einstellungen und Werte. Und sie verwerfen Fakten mitunter sogar, oder deuten sie um, wenn sie nicht mit ihren Werten übereinstimmen.»

Um die Potenziale der jüngsten wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse auszuschöpfen, empfehlen die Veranstalterinnen und Veranstalter des K3 Kongresses, die Klimakommunikation an folgenden Zielen zu orientieren.

  • Orientierung an Lösungen: Klimakommunikation muss sich am Bewusstsein und den Einstellungen der Bürger:innen ausrichten. Die interessierte Bevölkerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist sich der Existenz des Klimawandels bewusst. Klimakommunikation sollte zukünftig verstärkt aufzeigen, wie Wissen in Handeln übersetzt werden kann.
  • Orientierung an Werten und sozialen Normen: Eine Kommunikation, die auf gesellschaftlichen Wandel abzielt, muss an soziale Normen und die höchst unterschiedlichen Wertpräferenzen von Menschen anknüpfen. Andernfalls besteht das Risiko, wichtige Milieus und Segmente der Bevölkerung nicht zu erreichen oder sogar gegen Klimaschutz aufzubringen.
  • Orientierung und Wirksamkeit: Welche psychologischen, kognitiven, kommunikativen, sozialen und verhaltensökonomischen Prozesse bewegen Individuen und Gesellschaften zu lösungsorientiertem Klimaschutzhandeln? Ein effizienter Einsatz der Ressourcen in der Klimakommunikation erfordert eine systematische Bestandesaufnahme. Die Wirksamkeit muss überprüft, Botschaften und Formate entsprechend angepasst werden.
  • Orientierung an Mitwirkung: Akteur:innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft sollten in die Klimakommunikation eingebunden werden. Dies gilt insbesondere für diejenigen Akteur:innen, die in den vergangenen Jahren die zielgerichtete Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen zu Klimakommunikation vorangetrieben haben.
  • Verstetigung: Der K3 Kongress ist seit 2017 Anziehungspunkt für eine Fülle neuer Aktivitäten, Netzwerke und Formate, um Klima-Handeln faktenbasiert voranzutreiben. Jetzt ist die Zeit, dass sich all diese innovativen Ansätze und wissenschaftlichen Erkenntnisse auch in nachhaltigen Strukturen niederschlagen. Die anstehenden Herausforderungen der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft erfordern einen kompetenten kommunikativen Umgang mit und eine Früherkennung von schwelenden Themen und Krisen: Es braucht darum eine Strategie der Institutionalisierung von Klimakommunikation.

Wie gute Klimakommunikation aussieht, wird am K3 Kongress diskutiert, vermittelt und weiterentwickelt. Die besten, in den letzten Jahren in der Praxis erprobten Projekte werden ausserdem mit dem K3-Preis für Klimakommunikation in drei Kategorien ausgezeichnet.

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