Von der Gentechnologie zur Synthetischen Biologie – neue Chancen, neue Risiken?
Synthetische Biologie
Gemeinsamen Tagung der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften vom 2. November 2010 in Bern
Im Frühjahr 2010 ging die Nachricht um die Welt, dass erst mals das Erbgut eines Bakteriums vollständig synthetisiert worden sei; einzelne Fachleute setzten diesen Schritt mit der künstlichen Schaffung von «Leben» gleich (Gibson et al., 2010). Diese Meldung warf ein Schlaglicht auf das For schungsgebiet der Synthetischen Biologie. Doch was ist Synthetische Biologie überhaupt? Welche Aspekte sind neu und legen eine Abgrenzung zur herkömmlichen Gentechnologie – dem gezielten Eingriff in das Erbgut eines Lebewesens – nahe? Wie kann erreicht werden, dass erwünschte Chancen des neuen Forschungsfeldes genutzt und allfällige Risiken minimiert werden können?
Vor diesem Hintergrund organisierten die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) und die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) für Interessierte und Institutionen aus Forschung, Bildung, Wirtschaft, Verwaltung und NGOs eine «Séance de Réflexion». Das Ziel war es, Fragen zu identifizieren, die sich angesichts der Synthetischen Biologie stellen und anhand des aktuellen Wissens mit fokussierten Diskussionen mögliche Antworten auf die Fragen zu finden. Fachleute aus der Schweiz und dem Ausland legten mit Input-Referaten die Basis für vertiefende Reflexionen zu technischwissenschaftlichen, ökonomischen, ethischen, aber auch forschungs- und gesellschaftspolitischen Implikationen der Synthetischen Biologie.