Dieses Portal bietet Basiswissen zum Thema Astronomie und zeigt aktuelle Forschungsarbeiten und -kooperationen in der Schweiz auf.

Image: ESO

(Exo-)Planetenforschung

Die Cheops Mission hat unter anderem gezeigt: Der Exoplanet WASP-103b ist von den starken Kräften zwischen dem Planeten und dessen Sonne verformt.
Image: ESA

Es laufen einige Projekte, mit denen Forschende mehr Wissen über die Planeten in unserem Sonnensystem sammeln wollen. Etwa die Juno-Mission an der Universität Zürich oder das Projekt ExoMars an der Universität Bern oder die Raumsonde BepiColombo an der Universität Bern.

Daneben gibt es auch intensive Forschung zu Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems, der Exoplaneten. Im Jahre 1995 haben zwei Schweizer Astronomen vom Departement Astronomie der Universität Genf den ersten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems entdeckt, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist - siehe den Beitrag zum Nobelpreis rechts. Seit diesem sensationellen Ereignis wurde die Suche nach extrasolaren Planeten unter Hochdruck vorangetrieben. Bis heute hat man über 5000 Planeten entdeckt, die um fremde Sterne kreisen.

Die Exoplanetenforschung und die damit verbundenen Fragen nach ausserirdischem Leben geniessen derzeit einen Status als Forschungsschwerpunkt in der Schweiz. Die CHEOPS-Mission der Europäische Weltraumorganisation ESA hat zum Ziel Exoplaneten genauer zu charakterisieren. Die Fäden der Mission laufen in der Schweiz zusammen.


Wie werden (Exo-)Planeten in der Schweiz erforscht?

  • Theoretische Gruppen beschäftigen sich mit der Entstehung von Planetensystemen und untersuchen die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Planeten und ihren Atmosphären. Hierzu werden theoretische Modelle aufgestellt. Diese werden oft in Computersimulationen implementiert und mit den realen Begebenheiten verglichen. Simulationen eignen sich auch, um den Einfluss einzelner Parameter, wie etwa Temperatur oder Dichte, zu analysieren.
  • An Observatorien wird nach Exoplaneten gesucht. Die Entdeckung solcher Planeten ist äusserst schwierig zu bewerkstelligen, denn diese Himmelskörper sind zu klein, als dass man sie mit einem Teleskop erfassen könnte. Beobachter wenden daher verschiedene Methoden an, um die Planeten von fremden Sternen indirekt nachweisen zu können. Beispielsweise zeigen Muttersterne eine periodische Bewegung, welche durch den Planeten verursacht wird. Beobachter können aus dieser Sternbewegung auf die Existenz eines Planeten schliessen und mithilfe der Himmelsmechanik sogar die Planetenmasse bestimmen.
  • Im Labor werden Experimente mit verschiedenen Materialien durchgeführt. Zum Beispiel wird untersucht, wie Licht mit einer bestimmten Oberfläche wechselwirkt. Wie viel davon und in welche Richtung wird es reflektiert? Mit solchen Labor-Erfahrungen kann teilweise auf die Beschaffenheit eines fernen Planeten geschlossen werden; Aus was besteht seine Oberfläche? Ist sie feucht oder trocken?
  • Für Raumfahrt-Projekte werden Messapparaturen und andere Komponenten entwickelt.

Forschungsgruppen

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Die Planetenforschung wird vom Bund im Rahmen eines Nationalen Forschungsschwerpunktes NFS gefördert.

Die Nationalen Forschungsschwerpunkte sind ein Instrument des Bundes und sollen wichtige Forschungsbereiche stärken.

Michel Mayor and Didier Queloz, Nobel laureate in Physics 2019
Image: Uni. Genève

Die beiden Forscher Michael Mayor und Didier Queloz erhielten 2019 den Nobelpreis für ihre Entdeckung des ersten Exoplaneten "51 Pegasi b"