Dieses Portal bietet Basiswissen zum Thema Astronomie und zeigt aktuelle Forschungsarbeiten und -kooperationen in der Schweiz auf.

Image: ESO

Jupiter

Jupiter ist der grösste Planet im Sonnensystem. Ein Gasgigant, der 2.5 mal so schwer ist, wie alle anderen Planeten zusammen. Dieser dominante Planet hat fast sein eigenes kleines Sonnensystem mit über 60 Monden, die ihn umkreisen, davon einige so gross wie Merkur.

1973 und 1974 erreichten Pioneer 10 und 11 als erste Sonden den Planeten und machten im Vorbeiflug Nahaufnahmen. Jupiter weist eine Bänderstruktur parallel zu seinem Äquator auf, bei welchen es sich um stabile Wolkenformationen handelt. Da der Planet als Gasball sehr schnell rotiert, ist das Wettergeschehen auf Jupiter ziemlich turbulent. Auffällig ist der grosse rote Fleck, ein riesiger Wirbelsturm, der mindestens schon seit seiner Entdeckung vor Jahrhunderten in der Jupiter-Atmosphäre tobt.

Schon im Fernglas können die vier prominentesten Monde von Jupiter als kleine Pünktchen entdeckt werden: Io, Europa, Ganymed und Callisto werden nach ihrem Entdecker auch die Gallileischen Monde genannt. Die meisten anderen Monde sind sehr klein. Vermutlich handelt es sich mehrheitlich um Asteroiden, die von Jupiter eingefangen wurden.

Jupiter ist ein fliegendes Testlabor für die Lösungen des sogenannten "eingeschränkten Dreikörper-Problems". Dieses besteht darin, den Bahnverlauf dreier Körper vorherzusagen, die sich alle gegenseitig durch die Gravitation anziehen. Was einfach klingt, ist in Wahrheit ein mathematisch unlösbares Problem. Ist aber die Masse von einem der drei Objekte im Vergleich zu den anderen zweien vernachlässigbar klein, lassen sich 5 Positionen bestimmen, in denen der kleinste Körper stabil ruhen kann. Diese Positionen werden nach dem Mathematiker Joseph-Louis Lagrange als Lagrange-Punkte L1 bis L5 bezeichnet.

Jupiter ist so massiv, dass er zusammen mit der Sonne als isoliertes System betrachtet werden kann, alle anderen Himmelskörper werden einfach vernachlässigt. Blickt man nun zu den Lagrange-Punkten von Jupiter, so entdeckt man dort tatsächlich stabil ruhende Objekte. Besonders prominent sind zwei Asteroiden-Gruppen, die Trojaner, welche sich in den Lagrange-Punkten L4 und L5 von Jupiter befinden.

Jupiter aufgenommen vom Hubble Space Telescope
Jupiter aufgenommen vom Hubble Space Telescope
Simulation: Trojaner des Jupiters
  • Heliozentrische Distanz: 5.202 AE
  • Masse: 1.90 · 1027 kg
  • Radius: 71492 km
  • Rotationsperiode: 9 Std 55 min
  • Solarkonstante: 50.5 W/m2
  • Anzahl Monde: 67 - und es werden immer noch weitere entdeckt